Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:5_geseke

Geseke

www.Geseke.de

Dieses ist die Beschreibung der Stadt Geseke mit ihren früheren Dörfern und/oder Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).

Bauerschaften

Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang von Urkataster:

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

Geschichte

Geseke ist eine Stadt im Kreis Soest und liegt am Hellweg, der heutigen B1. Weiter südlich bei Steinhausen liegt die Autobahnauffahrt die auf die A44 (Dortmund-Kassel) führt. Im Süden grenzt die Stadt an das Sauerland und im Osten an das Paderborner Land. Bei Ahden befindet sich der nicht weit von Geseke entfernte Flughafen Paderborn-Lippstadt.

Landschaftlich liegt Geseke in der Geseker Börde, die Teil der Hellwegbörde in der Westfälischen Bucht ist. Kleinräumig kann zwischen der nach Süden ansteigenden Abdachung der Haar sowie der flacheren Hellwegtalung nördlich des Hellweges unterschieden werden. Letztere geht nach Norden zu in die Obere Lippetalung über, die bereits zum Ostmünsterland zu rechnen ist. Im Südosten des Stadtgebietes reichen Ausläufer der Paderborner Hochfläche heran. Die Hellwegregion mit vielen eisfreien Quellen und sehr ertragreichen Lössböden ist bereits seit der Steinzeit bewohnt. Hiervon zeugen vielfältige Funde, insbesondere an der Elsinger Warte sowie die Hügelgräber rund um Eringerfeld. Im Jahr 2014 wurde der noch fehlende Teil eines Bestattungsareals aus der Bronze- und Eisenzeit am Tudorfer Weg ausgegraben. Schon seit den Ausgrabungen im Jahr 1997 ist bekannt, dass es sich um den am längsten genutzten Friedhof der Stadt handelt. 73 Bestattungen sowie zahlreiche Beigabengefäße zeugen von über 700 Jahren Bestattungen zwischen der Spätbronzezeit und der frühen römischen Kaiserzeit unweit der Quellen des Völmeder und des Geseker Baches. Im sechsten und siebten Jahrhundert befand sich auf dem Gebiet des heutigen Gesekes eine frühmittelalterliche Siedlung. Bei Ausgrabungsarbeiten wurde 1973 ein fränkischer Töpferofen auf dem Stiftsgelände in der Innenstadt entdeckt, welche zu dieser Zeit von (Land-)Adeligen betrieben wurden. Der Ofen gilt daher als Zeichen dafür, dass die fränkische Siedlung im sächsischen Gebiet bereits lange vor den „offiziellen“ Karolingischen Eroberungen existierte, deren weitgehender Abschluss im Jahr 799 (Treffen von Karl dem Großen und Papst Leo III. in Paderborn) gesehen wird.

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Geseke findet sich in einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Frommen aus dem Jahre 833. Graf Ricdag erhält 5 Hufen in „Geiske“. Damit wird zugleich ein karolingisches Königsgut in Geseke nachgewiesen. Weiterhin wurden auch Ampen als Anadopa und Schmerlecke als Ismerleke erwähnt. Aufgrund der räumlichen Nähe zu Schmerlecke (6 km) wird die Urkunde auch von und für Altengeseke beansprucht. Für Geseke als Urkundengegenstand spricht zum einen die Lage am Hellweg, wie sie für Ampen und Schmerlecke auch gegeben ist, zum anderen die Distanzen zwischen den Ortschaften Ampen ↔ Schmerlecke (15 km) sowie Schmerlecke ↔ Geseke (19 km). Ebenso ist die Schreibweise „Geiske“, die sich nicht mit späteren Schreibweisen von Altengeseke im 11./12. Jahrhundert in Einklang bringen lässt, ein weiteres Indiz für die Stadt Geseke. Des Weiteren sind nur in Geseke archäologische Beweise für eine Besiedlung im 9. Jahrhundert gegeben, in Altengeseke setzen die archäologischen Siedlungsnachweise erst im 11. Jahrhundert ein. Zudem wurde Ricdag 822 bereits in Bönninghausen aktiv, das nur wenige Kilometer vom Stadtkern Gesekes entfernt liegt. Im Jahre 946 gründete die Familie der Haolde zu Ehren der heiligen Jungfrau und des heiligen Cyriakus ein Damenstift in Geseke. Sechs Jahre später bestätigte König Otto I. die Gründung und nahm das Damenstift unter seinen Schutz. Erste Äbtissin wurde Wichburg aus dem Geschlecht der Haolde. Die Bezeichnung Gesekes als „civitas“ und die Erwähnung einer Befestigung sind Anzeichen für die Bedeutung des Ortes. Im Jahre 1011 erfolgte die Schenkung der umfangreichen Grafschaft Haolds II. an Bischof Meinwerk von Paderborn durch den späteren Kaiser Heinrich II. Damit wurde auch das Geseker Gebiet den Bischöfen von Paderborn unterstellt. Drei Jahre später wurde das Kanonissenstift an den Erzbischof von Köln übertragen. 1180 wurde der Sachsenherzog Heinrich der Löwe durch Kaiser Friedrich Barbarossa gestürzt und der Kölner Erzbischof mit dem Herzogtum Westfalen belehnt. Zu diesem gehörte auch die stadtähnliche Siedlung Geseke, die der wichtigste östliche Grenzort gegenüber dem Bistum Paderborn war. Der Kölner Erzbischof Engelbert I. erhob Geseke um 1217 zur Stadt. Als Stadtverfassung wurde das ursprünglich aus dem Soester Stadtrecht entwickelte Rüthener Stadtrecht übernommen. Wegen seiner Grenzfunktion gegenüber Paderborn und den damit verbundenen ständigen Unruhen, Übergriffen und Plünderungen wurde Geseke nach der Stadterhebung zu einer imposanten Festung ausgebaut, eine 3 km lange Mauer (2,50 bis 3,00 m hoch und 1,20 bis 1,50 m breit) mit 6 Toren und 9 Türmen wurde auf den alten Befestigungsanlagen angelegt. Nach außen dienten ein 5 bis 6 m tiefer Wallgraben und ein Hagen als Schutzvorrichtung. 1286 wurde erstmals ein Gograf mit Sitz in Geseke erwähnt; Zum Gerichtsbezirk Geseke gehörten die Ortschaften Störmede, Langeneicke, Ermsinghausen, Mönninghausen, Ehringhausen, Bönninghausen, Dedinghausen, Rixbeck und Esbeck. Die bisherige konfliktreiche gemeinsame Herrschaft von Köln und Paderborn wurde im Jahr 1294 durch einen Schiedsspruch beendet, durch den Geseke endgültig dem Kölner Territorium eingegliedert wurde. 1317 erfolgte eine Pfarrteilung in Geseke, die Stadtkirche und die Stiftskirche erhielten jeweils einen eigenen Pfarrbezirk. 1323 erteilte der Kölner Erzbischof Heinrich II. der Stadt das Privilegium de non evocando. Der älteste Schnadgang Westfalens findet in Geseke statt. Schon 1326 werden Schnadbäume in der Stockheimer Bauerschaft erwähnt. Der in Europa wütende schwarze Tod machte auch vor Geseke nicht halt, so gab es 1348 eine Pest-Epidemie in Geseke, der zahlreiche Bürger zum Opfer fielen. 1360 wurde die Stadt in vier Quartale beziehungsweise Hoven, in Osthove, Westhove, Nordhove und Mittelhove, eingeteilt, welche vor allem bei der Stadtverteidigung und bei der Wahl von Bürgermeister und Rat wichtige Funktionen wahrzunehmen hatten. Im Jahr 1374 wurde das Hospital zum Heiligen Geist gestiftet. Der erste schriftliche Beleg für die Mitgliedschaft Gesekes in der 1356 gegründeten Städtehanse stammt aus dem Jahr 1380. Im Zuge der Reformation wurde die lutherische Lehre erstmals im Jahr 1564 in Geseke verbreitet. Unter dem neu gewählten Kölner Kurfürsten Ernst von Bayern wurde 1584 in Geseke ein Landtag abgehalten. Während der Truchsessischen Wirren wurde die Stadt 1591 durch staatliche Truppen unter dem Befehl des Grafen von Oberstein besetzt und musste ein hohes Kontributionsgeld zahlen. 1608 baute das Damenstift der Stadt die Stiftsschule (sogenannte Trivialschule). Zu einer erneuten Pestwelle in Geseke kam es im Jahr 1613, die ein weiteres Mal viele Opfer forderte. Am 30. August 1689 ereignete sich in Geseke ein großer Stadtbrand, der fast ein Viertel der Stadt vernichtete. 1699 wütete die Rote Ruhr in Geseke und hatte in rund zwei Monaten insgesamt 130 Todesopfer zur Folge. Im Jahr 1705 wurde die Maria-Hilf-Kapelle geweiht. 1733 wurde der Abt des Klosters Abdinghof, der gebürtige Geseker Meinwerk Kaup Weihbischof in Paderborn, der dieses Amt bis 1745 innehatte. Nach der Aufhebung des Kurfürstentums Köln im Zuge der Säkularisation im Jahr 1802 unterstand mit dem Herzogtum Westfalen auch Geseke fortan dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt. 1806 umfasste die Stadt 447 Häuser mit insgesamt 2.741 Einwohnern, wovon 2.593 Einwohner katholischen, 134 Einwohner jüdischen und 14 Personen lutherischen Glaubens waren. 1816 wurde Geseke preußisch und dem neugeschaffenen Kreis Lippstadt eingegliedert. Durch eine päpstliche Bulle wurde das kölnische Westfalen 1821 dem Bistum Paderborn überwiesen, wodurch Geseke dem Paderborner Bischof unterstellt wurde. Im Jahr 1823 wurde das Geseker Damenstift St. Cyriakus und 1834 das Franziskanerkloster aufgehoben. In den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters wurde 1841 die Provinzial-Pflegeanstalt, das spätere Landeskrankenhaus, eingerichtet. Mittlerweile ist das Landeskrankenhaus den Westfälischen Kliniken in Lippstadt-Benninghausen angegliedert. Im selben Jahr wurde das Amt Störmede gebildet, das aus den Dörfern Störmede, Langeneicke, Ehringhausen, Ermsinghausen, Eringerfeld, Esbeck, Rixbeck, Bökenförde, Dedinghausen, Bönninghausen und Mönninghausen bestand und dessen Verwaltung zunächst in Ehringhausen saß und später nach Störmede umzog. 1933 wurde im streng katholischen Geseke die erste evangelische Kirche gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs blieb Geseke lange von Angriffen verschont, ehe in den Jahren 1944 bis 1945 mehrere schwere Bombenangriffe, unter anderem auf einen voll besetzten Flüchtlingszug im Geseker Bahnhof, über 130 Todesopfer forderten. Am 1. April 1945 wurde die Stadt schließlich von Amerikanern besetzt. In den Jahren 1948 bis 1952 entstand die Siedlung „Auf den Strickern“ im Westen der Stadt, um den weiter steigenden Einwohnerzahlen gerecht zu werden. Das Bevölkerungswachstum machte auch eine weitere katholische Gemeinde in der Stadt nötig, daher erfolgte 1954 die Grundsteinlegung der katholischen Marienkirche im Süden der Stadt, die daraufhin am 17. November 1957 geweiht wurde.

Im Zuge der Gebietsreform wurde das Amt Störmede mit den Ortschaften Störmede, Ehringhausen, Ermsinghausen, Eringerfeld, Bönninghausen, Mönninghausen und Langeneicke zum Jahr 1975 mit der Stadt Geseke verbunden und dem neugebildeten Kreis Soest zugeordnet; am 1. Januar 1975 hatte die neue Gesamtstadt insgesamt 19.940 Einwohner. Bei der Gebietsreform zum 1. Januar 1975 wurden Geseke und das damalige Amt Störmede auf Grundlage des „Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Münster/Hamm“[14] vom 9. Juli 1974 zur neuen Stadt Geseke zusammengelegt. Damit kommen mit dem ehemaligen Amt Störmede die Stadtteile Störmede, Ehringhausen, Langeneicke, Mönninghausen, Bönninghausen, Eringerfeld und Ermsinghausen zur Kernstadt hinzu. Die Dörfer Esbeck, Rixbeck, Bökenförde und Dedinghausen, die ebenfalls zum Amt Störmede gehören, werden in die Stadt Lippstadt eingegliedert.

Am 1. Januar 1975 mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes schließen sich die bisherige Stadt Salzkotten und die Gemeinden Mantinghausen, Niederntudorf, Oberntudorf, Scharmede, Schwelle, Thüle, Upsprunge, Verlar und Verne des Amtes Salzkotten-Boke aus dem Kreis Büren zur neuen amtsfreien Stadt Salzkotten zusammen, die in den neuen Kreis Paderborn eingegliedert wird. Rechtsnachfolgerin des Amtes Salzkotten-Boke ist die neue Stadt Salzkotten. Die drei nördlichen Lippegemeinden des nunmehr aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke, Anreppen, Bentfeld und Boke, kommen zu Delbrück, während die drei westlichen Lippegemeinden Garfeln, Hörste und Rebbeke nach § 45 des Münster/Hamm-Gesetzes in die Stadt Lippstadt eingegliedert werden und dadurch zum Kreis Soest kommen.

Karten

Westfalen 1689

Stadt Geseke im Kreis Soest

Ortsteile der Stadt Geseke

Geseke, siehe Maps

Verweise

Auskünfte

Stadtarchiv Geseke

Heimatverein Geseke

Heimatmuseum

Heimatverein Geseke

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/5_geseke.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/08 13:57 von michael

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki